Der „Stickdorn“ ein germanisches Heiligtum?

von
Heinrich Ottensmeier

 

Aus der Geschichte  einer kleinen Druffelsiedlung der Gemeinde Gohfeld

Weißt Du wo der „Stickdorn“ liegt? – Die Flur „Auf dem Stickdorn“, die eine kleine Druffel- oder Gruppensiedlung trägt, ist ein Hügel im südlichen Teil der Gemeinde Gohfeld, der einen weiten Rundblick in das Land zwischen Wiehen und Osning vermittelt und etwa 160 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Wir erreichen den „Stickdorn“, wenn wir auf dem Wittel in südlicher Richtung von der vom Freiherrn vom und zum Stein in den Jahren 1799 bis 1801 erbauten Köln-Mindener Straße, der heutigen Bundesstraße 61, abbiegen und dem Hinweisschild „Zur Autobahn“ folgen, nach etwa einem Kilometer. Dieser Weg, der seinen ehemaligen Hohlwegcharakter noch nicht verleugnen kann, heißt seit alters her die „Knickstraße“. Erst nach ihrem Ausbau im Jahre 1894 erhielt sie überörtliche Bedeutung, als die neue Chaussee das Dorf Exter, den Stickdorn und den Thran mit der großen Heerstraße verband. Nach der Fertigstellung der Autobahn ist die Bedeutung dieser Straße schlagartig gewachsen, da über sie hinweg der gesamte Verkehr aus nördlicher Richtung zur Autobahnauffahrt Exter rollt.

Wenn wir also hier die starke Steigung des Knickes überwunden haben, befinden wir uns auf dem Stickdorn. Der Rücken des Stickdorn bildet hier die Wasserscheide zwischen Sudbach und Mittelbach, wird aber auch noch von einigen kleinen Quellbachsieken des Brömkensbaches eingekerbt und schenkt daher vornehmlich diesem in westlicher Richtung fließenden Bächlein seine besondere Sympathie und steuerte in der „vorelektrischen Zeit“ nicht unerheblich zum Treibstoffbedarf der im Brömkensbachtal liegenden Mühlen und Wasserräder bei.

Was kann uns nun der Name „Auf dem Stickdorn“ sagen? – In dem Vorwort zur ersten Auflage seines Buches „Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern“ schreibt H. Jellinghaus u.a.: „die sicheren Spuren des heidnischen Kultus sind gering. Mancher Name wird im 9. Jahrhundert umgeformt oder vertilgt sein. Man vergleiche Deuteronomium Kap. 12, V. 2-3: „Verbrennt mit Feuer ihre Haine, und die Götzen ihrer Götter tut ab und vertilgt ihre Namen aus demselben Ort.“ Weiter sagt Jellinghaus: „Einzelne auf den Kultus bezügliche Namen findet man unter bram, brügge, dere, dorn, dreck, osede, vome, halle, ing, loh, mal, mund, stal, stein, wede.“

Uns soll hier jetzt nur das Wort „dorn“ interessieren. auf Seite 164 dieser Schrift lesen wir dann: „t o r n“, der Turm. Buckthurn in Jöllenbeck bei Löhne 1682, Stückturn, Flur in Bischofshagen b. Löhne 1682.“

Wir deuteten schon an, daß der Stickdorn wegen seiner beherrschenden Lage für eine heidnische Kultstätte mindestens nicht ungeeignet gewesen sein könnte. Die einfache Übersetzung des Namens in „Stechdorn“ erscheint uns nicht angebracht, zumal bekanntlich alle Dornen stechen. Aber auch die verschiedene Schreibweise, das werden wir noch mehrfach erkennen, deutet auf „Turm“, plattdeutsch „Toan“, hin.

Die ersten Nachrichten über den „Stickdorn“ und seine Bewohner finden wir erst in den Aufzeichnungen und Zusammenstellungen des Bistums Minden, Amt Hausberge, Vogtei Gohfeld.

Hier wenden wir uns zunächst dem Verzeichnis der Hand- und Spanndienste aus dem Jahre 1680 zu. Da sind aufgeführt der Kötter Reinicke Schwarze, der schuldig ist jährlich drei Handdienste mit Sensen zu leisten, die Brinksitzer Jürgen Cardinal, Jost ufm Stickdorn, Cordt ufm Stickdorn und Otto Puls, die jährlich drei Freidienste mit Harken zu tun schuldig sind.

Ausführlicher jedoch berichten die Höferollen aus den Jahren 1682 und 1683 über die Hofbesitzer und ihre Verhältnisse. Da heißt es unter der Nr. 17 über den „Schwarzen Hof“ dessen Besitzer  heute der Landwirt Hermann Stühmeier, Bischofshagen Nr. 18, ist: „Reinicke, itzo Jobst Schwarte, ein dem Ambt eigenbehöriger Köhter giebt jährlich: An Zinskorn 2 sch. (Scheffel) Rocken, 2 sch. Gerste, 3 sch. Hafer. An Viehe ein Mastschwein oder 18 gl (Groschen). An stehenden Sommer- oder Winterdienstgeld 14 gl. An allerhand kleinen geldgefällen: 20 gl. Wischgeld, 4 gl. Zuschlagsgeld. An Diensten: Dient wöchendlich zwei Tage mit der Hand oder gleich 3 th. Wenner ins Register gedungen thut er noch 3 freye Dienste.

Hat bei seiner Stätte an Länderey:

Saatland               34 1/8 Morgen           7 Ruthen                   2 ½ Fuß

Wießenlandt           1 ½   Morgen           9 Ruthen                   -      Fuß

Gartenlandt              ½   Morgen           6 Ruthen                    -     Fuß

Busch                     1 1/8 Morgen           - Ruthen                    -     Fuß

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                            37 3/8 Morgen           7 Ruthen                   2 ½ Fuß

Jobst Heinrich Strothölter und dessen Ehefrau Anna Maria Ilsabein Strothölter, geb. Reinken aus Herringhausen bei Herford erwarben um das Jahr 1848 den Schwarzenhof, da die Schwarzen ihr Glück in Amerika zu erjagen versuchten, und ließen am 20. Juni 1849 durch den Baumeister Maschmann ein neues Wohn- und Wirtschaftsgebäude aufrichten. Er vererbte den Hof seiner Tochter Friederike, die den Landwirt Andreas Böndel aus Herford heiratete. Dieser teilte um die Jahrhundertwende den Hof. Der Haupthof, auf dem auch noch im Jahre 1867 ein Leibzuchthaus errichtet war, ging mit der Hausnummer 18 an den Landwirt Hermann Stühmeier über, dessen Nachkommen noch heute Besitzer dieser Stätte sind. Andreas Böndel baute mit seinem Sohn den abseits in der „Flachsröte“ liegenden Kotten aus und begründete unter der Hausnummer 12 des alten Meierhofes in Bischofshagen eine neue Besitzung.

Der alte Haustürbogen des ehemaligen Heuerligshauses, hält die Erinnerung an den einstigen Besitzer bis in die Gegenwart hinein wach. In bunt ausgemalten Buchstaben ist dort zu lesen: ANNO 1786 HAT HERMANN HEINRICH SCHWARZE UND ANNEMARGRET ILSA-     BEIN BEGEMANNS AUS DEM AMT VLOTHO DIS HAUS BAUEN LASSEN + ICH VANGE MEIN WERK MIT JESU AN + JESUS HATS IHM HÄNDEN + JESUS RUF ICH ZUM BEISTAND AN + JESUS WIRDS VOLLENDEN + ICH STEH MIT JESUM MORGENS AUF + D. 4. AUGUSTUS -  M. SEEGER. – Durch Vererbung befindet sich der Hof heute im Besitz der Familie Sander-Strunk.

Wenden wir uns nun dem „Jürgenshof“ zu, der durch Erbfall in anderen Besitz übergegangen ist Der heutige Besitzer des Hofes Bischofshagen Nr. 25 ist die Familie Dustmann. – Über diese Stätte berichtet uns das schon erwähnte Register des Jahres 1683: „Georg Cardinal, vordessen Lüdecke, ein dem Ambt eigenbehöriger Brinksitzer giebet Jährlich: An Zinskorn 8 sch. Hafer, An Viehe ein Mastschwein oder 9 gl., 1 Rauchhuhn, An allerhand kleinen Geldgefällen 4 gl. Zuschlags- 1 gl. Ostergeld, An Diensten Jährlich 4 freye Dienste,. Giebt sooft der Fall kömbt wegen des Leibeigentumbs Weinkauff, Erbteil und muß Frey Briefe lösen.

Hat bey seiner Städte an Länderey;

Saatlandt                8 ½   Morgen                                1  Ruthe                     5  Fuß

Wiesenlandt            1 1/8 Morgen                                5  Ruthen                    -  Fuß

Garthenland               ¼   Morgen                                -  Ruthen                    -  Fuß

Summa                 10 ¾   Morgen                                6  Ruthen                    5  Fuß“

Vielleicht dürfen wir auch hier die Inschrift des der Modernisierung zum Opfer gefallenen „Zierde des Hauses“ anführen, die mahnend sagte: “Im Jahre 1841, den 12. Juni, haben Johann Henrich Cardinal und Anne Marie Bröer haben dieses Haus bauen lassen. – Gedenke an ihn, wie er gestorben ist. So mußt du auch sterben.“

Der nächste Hof der uns hier beschäftigt, ist der „Ottenshof“ auf dem Stickdorn. Er ist auch der einzige in diesem Druffel, der seinem Namen bis zum heutigen Tag treu geblieben ist. Von diesem Hofe liegt uns so viel Material vor, daß es zu einer besonderen Hofgeschichte zusammengetragen werden müßte. Bleiben wie hier aber zunächst bei der Höferolle des Jahres 1683. Dort heiß es unter der Nummer 27, später 26, der Bauerschaft Bischofshagen: „Otto, itzo Johann ufn Stickthurm, olim Johann Wichmeier, ein dem Ambt eigenbehöriger Brinksitzer giebet jährlich: An Zinskorn 13 sch. Hafer. An Viehe ein Mastschwein oder 18 gl., 1 Gans 1 Rauchhuhn. An allerhand kleinen Geldgefällen 6 ch. (Pfennig) Pfingstschatz, 6 ch. Michaelisschatz, 1 gl. Ostergeld, 2 gl. vom Garten, 1 Th. 8 gl. Zuschlagsgeld. An Diensten: Dient alle 14 Tage mit der Hand oder giebt 1 Th. 18 gl. – Wenn er ins Register gedungen thut Er 4 freye Dienste Jährlich. Giebt, sooft der Fall kömbt wegen des Leibeigenthumbs Weinkauff, Erbtheil und muß Frey Briefe lösen.

Hat bey seiner Städte an Länderey:

Saatlandt                         16 7/8  Morgen              13  Ruthen                   -  Fuß Wiesenlandt                         1 ½    Morgen                9  Ruthen                 7 ½ Fuß
Garthenlandt                          ¼    Morgen                9  Ruthen                      - Fuß
Summa                               18 7/8  Morgen                1  Ruthe                    7 ½ Fuß

Im Register von 1682 wird uns auch noch der Viehbestand mitgeteilt: 1 Fohlen, 4 Kühe, ein Rind.

Im revidierten Feldregister des Jahres 1752 lesen wir, daß Johann auf dem Stickdorn seinen Viehbestand mit 2 Pferden, 2 Kühen, einem Rind und zwei Schweinen angegeben hat. Die Größe der Ländereien hat sich in verflossenen 70 Jahren nicht verädert, doch teilt er mit, „von seinem Lande wäre ein Stück Saat Landt in der Wiese nebst dem Wischlande an Herm Sandtmann vor 14 rtl. verkaufet, hätte ihm 16 mg. (Mariengroschen) zu Hülfe (Zuhilfe) zu geben. Das Landt ist insgesamt zehntbar und ziehet das Ambt den Zenten in natura. Zinskorn ginge dahin 6 ½ sch. Hafer.“

Im Revolutionsjahr 1789 heirate der „Mousquet unter dem höchl. v. Woldeckschen Regiment“ Johann Friedrich Greve aus Exter-Solterwisch 22 auf dem Ottenshof ein und begründet damit die heutige männliche Linie. Selbstverständlich nimmt er den Hofnamen Ottensmeyer oder Stickdorn an. Beide Namen führt dann auch sein Sohn Johann Christoph weiter, der den Hof in Auswirkung der Markenteilung erheblich vergrößern kann. Dessen Sohn Johann Heinrich Christoph, der im Jahre 1852 die Bewirtschaftung des väterlichen Erbes übernimmt, macht jedoch mit dem „Ottensmeyer, genannt Stickdorn“ Schluß. Er entschließt sich endgültig für den Namen des Stammvaters Otto, und er und seine Nachkommen sind von nun an die „Ottensmeyers“, allerdings immer noch auf den Stickdorn wohnend. Dieser entschiedene Mann stellte auch als Vorsteher der politischen und als Presbyter der Kirchengemeinde Gohfeld seinen eindeutigen Rat zur Verfügung. Sein Name und der Name seiner Frau leuchten auch heute noch über dem Haupteingang des Hauses: „Im Jahre 1857, den 18. Juli, haben Johann Heinrich Christoph Ottensmeier und Anna Marie Charlotte Wilhelmine Sandmanns dieses Haus durch Gottes Hilfe bauen lassen. + Ach Gott dies ganze Haus bewahr + für Feuerschaden und gefahr + Für aller drohender gefahr + laß es in deiner Obhut stehn + und laß jeden Bewohner dieses Hauses auf deinen Wegen gehen.“ – Der heutige Besitzer ist Carl Ottensmeyer (Werner Ottensmeyer).

Auch der in unmittelbarer Nähe der beiden letztgenannten Höfe liegende „Korshof“ oder „Cordshof“ hat einen Namenswechsel erfahren, und nur noch von alten Leuten und den nächsten Nachbarn wird der der Name „Korsmeier“ gebraucht. Der eigenbehörige Brinksitzer Cord, itzo Johann ufn Stückthurm, muß jährlich 12 Scheffel Zinshafer, 1 Mastschwein, 1 Rauchhuhn, 1 Taler 6 Groschen Zuschlagsgeld und 4 Pfennig Ostergeld zahlen. Seine Ländereien haben eine Größe von 19 Morgen, 21 Ruthen.

Das jetzige Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Hofes wurde von Meister Friedrich Kassebaum für Hermann Heinrich Korsmeier und Anna Margareta Ilsabein Stienkemeier am 15. Mai 1799 erbaut. Der Hausspruch: „Ach Herr, lehr mich bedenken, daß ich sterben muß, das mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß“, ist samt den Angaben über die Erbauer des Hauses „versunken und vergessen“. Auch dieser geschnitzte Haustürbogen mußte der modernen Zeit weichen. Doch dürfen wir hier eine mündliche Überlieferung anführen, nach der dies Haus das erste Haus war, das Meister Kassebaum nicht – wie bisher üblich – mit Stroh deckte, sondern Dachziegel auf Strohdocken verwandte. Die Einwohner, die mit Mißtrauen und Zweifel dieser Neuerung gegenüberstanden, behielten recht, denn beim ersten starken Wind flogen die meißten Ziegel vom Dach herunter. Aber Meister Kassebaum hat sich dann doch durchgesetzt. – Das Heuerlingshaus ließen Hermann Heinrich Korsmann und Anna Marie Elisabeth Bonkers am 15. Julius 1825 von Baumeister Stuke errichten. Auch hier mahnt der Eichenbalken nach mehr als 140 Jahren: „Jesus der dies Haus gegeben, will auch gerne darin leben, denn er kann es vor Gefahren besser als der Mensch bewahren.“ – Der „Korshof“ gelangte auf dem Wege der Vererbung über die Strothölters in den Besitz der Familie Bögeholz, Bischofshagen Nr. 30.

Ob die Besitzung Böndel (Kölsch u. Stühmeier) Bischofshagen Nr. 59 eine Abzweigung vom Ottenshof ist, läßt sich nur vermuten. Das mehrfach erwähnte Register aus dem Jahre 1682 spricht dafür. Unter der Nummer 51 wird hier der Brinksitzer Otto Puls, vorhin Jobst ufn Stückthurm, aufgeführt. Oben wurde bereits erwähnt, daß im Verzeichnis der Hand- und Spanndienste vom Jahre 1680 der Besitzer des Ottenshofes auch Jost ufn Stickdorn ist. Auch der kleine Landbesitz und die geringen Verbindlichkeiten lassen darauf schließen, daß es sich um eine Neugründung handelt. Er gibt lediglich ein Rauchhuhn, 13 Groschen Zuschlagsgeld und 4 Pfennig Ostergeld und leistet 4 freie Dienste jährlich. Er verfügt auch nur über 2 3/8 Morgen 6 Ruthen Land, wovon 1/8 Morgen Gartenland ist.

Da kommen wir nun zu der letzten Besitzung auf dem Stickdorn, zum Gehöft Richter, Bischofshagen Nr. 64. Auch hier hat sich neben dem Hausnamen Richter der Vorname Klaus bis in die Gegenwart herübergerettet, obwohl die junge Generation sich immer mehr auf den Namen Richter beschränkt. Diese Besitzung scheint um das Jahr 1700 begründet zu sein, zumal schon die Hausnummer bis einschließlich 63 im Jahre 1682 bestehen. Bereits im Jahre 1752 nennt der Claus Richter ein Pferd, eine Kuh, zwei Rinder und ein Schwein sein Eigentum. Heute ist die Besitzung etwa 26 Morgen groß. Das heutige Wohnhaus wurde am 16. Juni 1841 durch Peter Heinrich Richter und Annemarie Linneweber erbaut. Sowohl die Familiendaten wie auch der bekannte Hausspruch „Jesus der dies Haus gegeben“ würden für den Heimatfreund und die Nachkommen der Erbauer wieder besser lesbar werden, wenn die bunte Ausmalung erneuert werden könnte.

Wir wollen zum Schluß unserer Ausführungen noch erwähnen, daß die genannten Höfe und Besitzungen auf dem Stickdorn nicht nur an der sie unmittelbar umgebenden allgemeinen Mark interessiert und berechtigt waren, sondern daß sie auch an den in den Gemeinden Exter und Schwarzenmoor liegenden Gemeinheiten Arendholz und Dornberger Heide ein Anrecht hatten, das dann in der Teilung dieser Gebiete im Jahre 1842 niederschlägt. Bei den genannten Gemeinheiten handelt es sich teils um private Holzteile, teils um aus nackten Weideplätzen bestehende, zu gemeinschaftlicher Hude benutzte Flächen. – Der Flachsbearbeitung war dadurch Rechnung getragen, daß jeder Hof in der Nähe der „Bihke“, dem Quellbach des Brömkensbaches eine Flachsröte hatte, da hier durch den ständigen Wasserreichtum das Flachsröten gesichert war. Auch heute noch befinden sich diese kleinen Parzellen im Besitz der alten Eigentümer, wenn auch die Flachsbereitung sich längst überlebt hat.

Eines aber ist geblieben aus der „guten alten Zeit“, das ist die gute Nachbarschaft! Möge sie auch in Zukunft je länger, je mehr das Bindeglied „derer vom Stickdorn“ sein und bleiben!

Heinrich Ottensmeier
aus „Waldbühne Wittel – Sommerspielplan 1964