Zum 25. Todestag
von
Heinrich Ottensmeier

 

  Zum 25. Todestag von Heinrich Ottensmeier  
 

Löhne - Kreis Herford. Am 16. März 1983 starb der bekannte Pädagoge und Heimatforscher Hauptlehrer a. D. Heinrich Ottensmeier.

 
  Heinrich Ottensmeier wurde am 7. September 1897 in Bischofshagen Nr. 26, Auf dem Stickdorn, geboren. Nachdem er seine Schulausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete er bis 1912 in der väterlichen Landwirtschaft. Seine Ausbildung zum Lehrer wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. 1919 legte Ottensmeier seine Lehrerprüfung in Gütersloh ab. Ein Jahr später erhielt er eine Stelle in Bischofshagen, wo ihm 1946 die Leitung der Schule übertragen wurde. 1949 wurde Heinrich Ottensmeier Hauptlehrer.  
     
  Er blieb in „seiner“ Schule in Bischofshagen bis zu seiner Pensionierung im April 1963. Aber auch im Ruhestand musste/durfte Heinrich Ottensmeier wegen des damaligen Lehrermangels noch zehn Jahre als Lehrer in verschiedenen Schulen in Bischofshagen, Löhne-Bahnhof, Melbergen und auf dem Wittel aushelfen. Erst am 31. Juli 1973 trat er in den endgültigen Ruhestand. Heute ist die Ehemalige Volksschule Bischofshagen als das Heimathaus der Stadt Löhne bekannt.  
     
  Von 1955 bis 1965 war er Vorsitzender des Löhner Lehrervereins. Ottensmeier machte sich aber nicht nur als Lehrer einen Namen. Sein vielseitiges Wirken, namentlich in der Heimatpflege, wurde auch über die engen Grenzen des heimischen Raumes hinaus bekannt.  
     
  So gründete er 1950 mit interessierten Löhner Bürgern, unter anderem mit Karl Sieveking den Heimatverein Löhne, dessen Vorsitzender er zwei Jahrzehnte lang war. Leider konnte er die Realisierung des Heimatmuseums in der alten Schule auf dem Bischofshagen, des heutigen Heimathauses, nicht mehr erleben.  
     
  In der heimischen Presse war Heinrich Ottensmeier oft mit plattdeutschen und anderen Beiträgen vertreten. Die „Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Löhne“, die von „seinem Heimatverein“ in zwangloser Folge in Heftform herausgegeben wurden und immer noch werden, beinhalten von ihm vorwiegend Aufsätze über Sprache, Brauchtum und Sitten aus vergangener Zeit. Aber auch bei Heimatwanderungen, besonders auch für interessierte Kurgäste aus Bad Oeynhausen, stellte er sich gern als Wanderführer zur Verfügung.  
     
  In Anerkennung seiner großen Verdienste um die Heimatpflege wurde ihm 1967 anläßlich einer Veranstaltung auf der Freilichtbühne der Waldbühne Wittel, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Westfälische Heimatbund berief ihn in seinen Verwaltungsrat.  
     
 

Zwanzigmal nahm Heinrich Ottensmeier am traditionellen plattdeutschen Erzählerwettbewerb beim Michaelistreffen in Lippinghausen teil, wo er der erfolgreichste Teilnehmer war.

 
     
  Seine Liebe zur plattdeutschen Muttersprache veranlasste ihn zum Engagement als Spielleiter bei der Laienspielschar der „Waldbühne Wittel“, zunächst an der Rürupsmühle, später von Pfingsten bis in den September hinein auf der Freilichtbühne in Beckmanns Busch uppa Kaböäken. Jahrzehntelang hat er die Spiele geleitet und selbst im hohen Alter noch als Ehrenspielleiter die plattdeutsche Laienspielgruppe mit Rat und Tat unterstützt.  
     
  Für langjährige Tätigkeit als Schriftführer des landwirtschaftlichen Ortsvereins Bischofshagen wurde Heinrich Ottensmeier 1970 zum Ehrenmitglied des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Ortsverein Bischofshagen, ernannt.  
     
  Er stellte sich der Evgl. Kirchengemeinde Mahnen 1960 als Presbyter zur Verfügung. Von 1968 bis 1972 führte er die Geschäfte des Kirchmeisters. Dieses Amt legte er 1972 aus Altersgründen nieder.

 
     
  Schon im November 1969 hatte er die Altenarbeit „Treffpunkt“ ins Leben gerufen und mit seiner Ehefrau Hanna unter seine Obhut genommen. In großer Treue hat er diese Arbeit bis zu seiner Erkrankung im November 1982 getan. Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Mahnen erinnern sich auch heute noch seiner Arbeit in großer Dankbarkeit.  
     
  Über die Grenzen der Kirchengemeinde Mahnen hinaus hat er im Rahmen der Volkshochschule zahlreiche anregende Vorträge vor älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern der Stadt Löhne und in der Umgebung gehalten.  
     
  Heinrich Ottensmeier war vergönnt über sein 85. Lebensjahr hinaus in großer geistiger und körperlicher Frische seine vielseitigen Gaben den Mitmenschen, die er gern „Muine loäbn Noahbas un Frünne“ nannte, uneigennützig zur Verfügung zu stellen. Er selbst war seinem Gott dankbar dafür, dass er diesen Dienst tun konnte.  
     
  Heinrich Ottensmeiers Witwe Hanna - sie wohnt seit einigen Jahren bei Tochter Reinhilde, Schwiegersohn und Enkeltochter in Bünde – Sohn Hermann, Schwiegerkinder und sieben Enkelkinder nehmen den 25. Todestag von Heinrich Ottensmeier zum Anlass, an ihn zu erinnern und einige der zahlreichen plattdeutschen Geschichten und heimatkundlichen Aufsätze von Heinrich Ottensmeier auf einer eigenen Webseite einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.